Praktische Umsetzung einer rheuma-adaptierten Ernährungsweise



Artikel von:
sven130
veröffentlicht am 24.10.2006 14:18 Uhr

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Aachen, 24. Oktober 2006: Grundsätzlich gehören die rheumatischen Erkrankungen mit Ausnahme der Hyperurikämie nicht zu den klassischen ernährungs(mit)bedingten Erkrankungen, erläuterte Ernährungsexperte Sven-David Müller-Nothmann vom Zentrum für Ernährungskommunikation und –beratung (ZEK) vor wenigen Tagen an der RWTH Aachen.

Trotzdem sind viele rheumatische Erkrankungen einer wissenschaftlich begründeten Ernährungstherapie durchaus zugänglich. Das trifft insbesondere für die entzündlichen rheumatischen Erkrankungen zu. Die Bildung von proinflammatorischen Entzündungsmediatoren ist abhängig von der Arachidonsäure sowie den Omega-3-Fettsäuren. Um die entzündliche Situation weniger zu unterhalten und dadurch die Morgensteifigkeit der Gelenke sowie die Schmerzsymptomatik zu reduzierten oder zu bessern, hat es sich bewährt die Arachidonsäure-Aufnahme über die Nahrung deutlich zu reduzieren. Arachidonsäure ist eine Fettsäure, die in tierischen Lebensmitteln vorkommt. Vegane Lebensmittel sind frei von Arachidonsäure. Die Arachidonsäure steht am Anfang der Kaskade der Bildung von Mediatoren, die die entzündliche Situation verschlimmern. Demgegenüber sind bestimmte Omega-3-Fettsäuren, die insbesondere in maritimen Quellen wie Kaltwasserfische oder Meerenalgen vorkommen, in der Lage antientzündliche Effekte auszuüben. Grundsätzlich sollten Menschen, die auf eine rheuma-adaptierte Ernährungsweise ansprechen, eine Kost einhalten, die arm an tierischen Fetten ist und vegan orientiert ist. Fettarme Milchprodukte und Omega-3-Fettsäure-reicher Fisch bilden die hochwertigen Proteinquellen in dieser Kost. Viele Rheumatiker werden mit Glucocorticoiden behandelt und müssen daher auf eine Kalziumzufuhr von mindestens 1250 mg/d achten. Zur Resorptionsverbesserung sollte auf eine ausreichend Vitamin D – Zufuhr oder – Substitution geachtet werden. Um die notwendige Omega-3-Fettsäure Aufnahme zu gewährleisten, ist es erforderlich diese als Medikament (beispielsweise Ameu) zu substituieren. Die Wirkung von Vitamin E ist bei rheuamtischen Erkrankungen nicht eindeutig belegt, so dass hier keine klare Empfehlung zur Substitution gegeben werden kann. Sinnvoll wäre eine Zufuhr von 200 bis 400 mg täglich. Dabei ist darauf zu achten, dass Vitamin C zu E im Verhältnis 2 zu 1 zugeführt wird, um negativen Folgen des Vitamin E vorzubeugen. Das Spurenelement Zink wirkt entzündungshemmend und sollte daher täglich zugeführt werden. Da organische Zinkverbindungen besser bioverfügbar sind als anorganische Zinkverbindungen, sollte Zinkhistidin (beispielsweise Curazink) der Vorrang eingeräumt werden. Übergewichtige Rheumatiker sollten ihr Gewicht langsam reduzieren, um Gichtanfällen vorzubeugen. Um den Arachidonsäure-Spiegel zu Beginn der diätetischen Therapie zu reduzieren, ist es durchaus sinnvoll zu proteinmodifiziertem Fasten zu raten. Abschließend empfahl Sven-David Müller-Nothmann sein gerade erschienenes Patientenbuch Ernährungsratgeber Rheuma – Genießen erlaubt.

Literatur:
Beim Verfasser
Praxis der Diätetik und Ernährungsberatung, Hippokrates Verlag, 39,95 Euro
Berufspraxis für DiätassistentInnen und Diplom OecotrophologInnen, Hippokrates Verlag, 39,95 Euro

Patientenliteratur:
Ernährungsratgeber Rheuma, genießen erlaubt, Christiane Weißenberger und Sven-David Müller-Nothmann, Schlütersche Verlagsgesellschaft, 12,90 Euro
Rheuma- und Gicht-Ampel, Sven-David Müller, Knaur Verlag, 8,90 Euro

Autor:
Sven-David Müller-Nothmann
Zentrum für Ernährungskommunikation und –beratung (ZEK)
Viktoriastraße 8
52066 Aachen
info@svendavidmueller.de
www.svendavidmueller.de
 

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